Alte Fassade neu verputzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung und wertvolle Tipps
Die Fassade eines Gebäudes ist nicht nur ein Schutz gegen Witterungseinflüsse, sondern auch das „Gesicht“ des Hauses. Eine alte Fassade neu zu verputzen kann den Gesamteindruck des Hauses erheblich verbessern und die Lebensdauer der Bausubstanz verlängern. In diesem umfassenden Ratgeber erläutern wir detailliert, wie Sie eine Fassade richtig verputzen, worauf es ankommt und welche Materialien und Techniken dabei eingesetzt werden.
Wann und warum sollte man eine Fassade neu verputzen?
Die Notwendigkeit, eine alte Fassade neu zu verputzen, ergibt sich oft aus Rissen, Abplatzungen, Feuchtigkeitsproblemen oder schlicht aus ästhetischen Gründen. Ein gut ausgeführter Putz schützt die darunterliegende Bausubstanz und sorgt für eine ansprechendere Optik. Besonders bei älteren Häusern ist es oft notwendig, den Putz zu erneuern, um Schäden zu verhindern und das Gebäude zu modernisieren.
Häufige Gründe für das Neuverputzen einer Fassade
- Risse und Abplatzungen: Diese entstehen durch Witterungseinflüsse, Temperaturschwankungen oder Bewegung im Bauwerk. Unbehandelt können sie zu schwerwiegenderen Schäden führen.
- Verwitterung: Mit der Zeit setzt die Witterung dem Putz stark zu. Feuchtigkeit, Frost und UV-Strahlung hinterlassen Spuren.
- Schimmel und Algenbewuchs: Gerade in feuchten Gebieten neigen Fassaden zur Bildung von Schimmel und Algen, die den Putz angreifen.
- Ästhetische Gründe: Ein neuer Putz kann dem Haus einen modernen Look verleihen und den Wert der Immobilie steigern.
Vorbereitung: Der erste Schritt zum perfekten Putz
Bevor Sie mit dem Verputzen der Fassade beginnen, sind gründliche Vorbereitungen notwendig. Diese umfassen die Bestandsaufnahme des vorhandenen Putzes, das Reinigen der Fassade sowie gegebenenfalls das Ausbessern von Schäden.
Bestandsaufnahme der alten Fassade
Zunächst muss die bestehende Fassade genau inspiziert werden, um den Zustand des alten Putzes zu beurteilen. Dabei sollten folgende Aspekte überprüft werden:
- Haftung des alten Putzes: Klopfen Sie an verschiedenen Stellen gegen die Fassade. Hohl klingende Stellen deuten auf lose Putzschichten hin, die entfernt werden müssen.
- Risse und Abplatzungen: Kleine Risse können ausgebessert werden, größere Schäden erfordern möglicherweise einen komplett neuen Aufbau.
- Feuchtigkeitsprobleme: Ist die Fassade feucht oder mit Schimmel und Algen befallen, müssen diese Bereiche gründlich behandelt werden.
Reinigung der Fassade
Vor dem Verputzen muss die Fassade gründlich gereinigt werden. Schmutz, Staub, alte Farbschichten und lose Putzreste können die Haftung des neuen Putzes beeinträchtigen. Dazu eignen sich Hochdruckreiniger oder spezielle Reinigungsmittel. Bei sehr stark verschmutzten oder mit Algen befallenen Fassaden kann es notwendig sein, Fungizide oder Algenentferner zu verwenden.
Schäden ausbessern
Falls größere Schäden an der Fassade vorhanden sind, müssen diese vor dem Verputzen ausgebessert werden. Das bedeutet:
- Lose Putzstellen entfernen und den Untergrund bis auf das Mauerwerk freilegen.
- Risse mit speziellem Putzmörtel oder Dichtmasse füllen.
- Feuchtigkeitsprobleme beseitigen, indem undichte Stellen an der Fassade repariert oder zusätzliche Feuchtigkeitssperren angebracht werden.
Materialien und Werkzeuge für das Verputzen einer Fassade
Für das Verputzen einer Fassade benötigen Sie eine Vielzahl an Materialien und Werkzeugen, um eine saubere und langlebige Arbeit zu gewährleisten.
Die richtigen Materialien
- Vorspritzmörtel: Wird als erste Schicht aufgetragen, um eine gute Haftung des Putzes zu gewährleisten.
- Unterputz: Der Unterputz bildet die Basis des neuen Putzsystems. Er muss robust und witterungsbeständig sein.
- Oberputz: Der Oberputz ist die finale Schicht und sorgt für die optische Gestaltung. Je nach gewünschter Struktur und Farbe gibt es unterschiedliche Putzarten (z.B. Edelputz, Silikonharzputz, Mineralputz).
- Armierungsgewebe: Dieses wird in den Putz eingebettet, um Rissbildung zu verhindern.
- Grundierung: Wird auf den gereinigten und reparierten Untergrund aufgetragen, um eine bessere Haftung des Putzes zu gewährleisten.
Benötigte Werkzeuge
- Kelle und Glättkelle: Zum Auftragen und Glätten des Putzes.
- Spachtel und Schaufel: Zum Mischen und Auftragen von Mörtel und Putz.
- Wasserwaage und Richtlatte: Zum Ausrichten der Putzschichten.
- Reibebrett: Für die Endbearbeitung des Oberputzes.
- Hochdruckreiniger: Zum Reinigen der Fassade vor dem Verputzen.
- Gerüst: Für sicheres Arbeiten an höheren Fassadenbereichen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So verputzen Sie Ihre Fassade neu
1. Untergrund vorbereiten
Der Untergrund muss sauber, tragfähig und frei von Staub und Fett sein. Nach der Reinigung und eventuellen Reparaturen sollten Sie eine Grundierung auftragen, um die Haftung des Putzes zu verbessern. Diese sollte gut trocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.
2. Vorspritzmörtel auftragen
Der Vorspritzmörtel dient als Haftvermittler zwischen der alten Fassade und dem neuen Putz. Er wird mit einer Kelle gleichmäßig aufgetragen und leicht angeraut, um dem Unterputz eine bessere Haftung zu ermöglichen. Lassen Sie den Vorspritzmörtel gut trocknen, bevor Sie fortfahren.
3. Unterputz auftragen
Der Unterputz wird in einer gleichmäßigen Schicht aufgetragen, die je nach Herstellerangaben etwa 1 bis 2 cm dick sein sollte. Verwenden Sie eine Kelle und eine Richtlatte, um den Putz gleichmäßig zu verteilen und auszurichten. Falls notwendig, können Sie in diese Schicht das Armierungsgewebe einarbeiten, um Risse zu verhindern. Das Gewebe wird überlappend eingebettet und mit dem Putz vollständig bedeckt.
4. Oberputz auftragen
Nachdem der Unterputz vollständig getrocknet ist, folgt der Oberputz. Dieser bestimmt das endgültige Aussehen der Fassade. Je nach gewünschtem Struktureffekt kann der Oberputz glatt abgezogen, gerieben oder modelliert werden. Achten Sie darauf, den Putz gleichmäßig aufzutragen und ihm eine einheitliche Struktur zu verleihen. Der Oberputz kann zusätzlich farbig gestaltet werden, entweder durch den Einsatz von pigmentiertem Putz oder durch das spätere Streichen der Fassade.
5. Nachbearbeitung und Pflege
Nach dem Auftragen des Oberputzes sollten Sie der Fassade ausreichend Zeit zum Trocknen geben. Je nach Witterung kann dies mehrere Tage in Anspruch nehmen. In dieser Zeit sollte die Fassade vor direkter Sonneneinstrahlung, starkem Wind und Regen geschützt werden. Danach können Sie die Fassade auf Wunsch streichen oder versiegeln, um eine noch höhere Witterungsbeständigkeit zu gewährleisten.
Tipps für eine langlebige und schöne Fassade
- Wetterbedingungen beachten: Verputzen Sie Ihre Fassade nicht bei extremen Temperaturen oder Regen. Ideale Bedingungen liegen zwischen 5 und 25 Grad Celsius.
- Qualitativ hochwertige Materialien verwenden: Investieren Sie in hochwertige Putz- und Grundierungsmaterialien, um langfristig von einem langlebigen Ergebnis zu profitieren.
- Rissbildung vorbeugen: Achten Sie darauf, das Armierungsgewebe richtig einzubetten und die Trocknungszeiten zwischen den Schichten einzuhalten, um spätere Risse zu vermeiden.
- Regelmäßige Wartung: Auch nach dem Verputzen ist es wichtig, die Fassade regelmäßig zu inspizieren und kleinere Schäden sofort auszubessern.
Fazit: Alte Fassade neu verputzen – Der Weg zu einem frischen, neuen Look
Eine alte Fassade neu zu verputzen ist eine hervorragende Möglichkeit, Ihr Haus vor Witterungseinflüssen zu schützen und ihm ein frisches, modernes Aussehen zu verleihen. Mit den richtigen Materialien, einer sorgfältigen Vorbereitung und der korrekten Ausführung erzielen Sie ein langlebiges und ansprechendes Ergebnis.