Freitag, 23. Juni 2023

Wasserzisterne beton

Wasserzisterne aus Beton selber bauen – Der umfassende Leitfaden

Eine Wasserzisterne aus Beton ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln und für verschiedene Zwecke zu nutzen, sei es zur Gartenbewässerung, für die Toilettenspülung oder andere haushaltsnahe Anwendungen. Der Bau einer solchen Zisterne erfordert sorgfältige Planung, genaue Umsetzung und das richtige Material. In diesem Artikel erläutern wir, wie Sie eine Wasserzisterne aus Beton selber bauen können. Wir gehen detailliert auf die benötigten Materialien, Werkzeuge und die einzelnen Arbeitsschritte ein, damit Sie ein langlebiges und effektives Wasserspeichersystem errichten können.

Vorteile einer Wasserzisterne aus Beton

Bevor wir in die Bauanleitung einsteigen, sollten die Vorteile einer Zisterne aus Beton gegenüber anderen Materialien erläutert werden:

  • Langlebigkeit: Beton ist ein extrem widerstandsfähiges Material, das über Jahrzehnte hinweg seine Funktion als Wasserspeicher erfüllt.
  • Wasserdichtigkeit: Mit der richtigen Verarbeitung und Dichtung ist eine Beton-Zisterne absolut wasserdicht und schützt das gesammelte Wasser vor Verunreinigungen.
  • Große Speicherkapazität: Zisternen aus Beton können in nahezu jeder gewünschten Größe gebaut werden und bieten somit ein hohes Wasserspeichervolumen.
  • Umweltfreundlichkeit: Die Nutzung von Regenwasser entlastet die Kanalisation und reduziert den Verbrauch von Trinkwasser.
  • Erdverlegung möglich: Betonzisternen lassen sich problemlos unter der Erde installieren, was Platz im Garten spart und das Wasser kühl und frisch hält.

Benötigte Materialien und Werkzeuge

Für den Bau einer Wasserzisterne aus Beton benötigen Sie folgende Materialien:

  • Beton (je nach Zisternengröße): Idealerweise wird ein wasserdichter Beton verwendet, der eine geringe Wasseraufnahme hat.
  • Bewehrungseisen: Zur Stabilisierung der Betonwände und -decke.
  • Wasserundurchlässige Beschichtung: Eine spezielle Beschichtung oder Dichtschlämme, um die Wände noch wasserfester zu machen.
  • Zisternenpumpe: Um das Wasser zu entnehmen, benötigen Sie eine Pumpe.
  • Filteranlagen: Um grobe Verunreinigungen des Regenwassers zu vermeiden.
  • Ein- und Auslaufrohre: Zur Befüllung mit Regenwasser und zur Wasserentnahme.

Die Werkzeuge, die Sie benötigen, sind:

  • Schaufel und Spaten: Für den Aushub der Grube.
  • Betonmischer: Um den Beton gleichmäßig und in der benötigten Menge zu mischen.
  • Wasserwaage und Maßband: Für die genaue Ausrichtung der Zisterne.
  • Schalung: Um die Betonwände in die richtige Form zu bringen.
  • Schutzkleidung: Handschuhe, Schutzbrille und Arbeitsschuhe.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Eine Wasserzisterne aus Beton bauen

1. Planung und Vorbereitung

Die genaue Planung ist der erste Schritt zum erfolgreichen Bau einer Wasserzisterne. Hier sind die wichtigsten Überlegungen:

  • Standortwahl: Wählen Sie einen geeigneten Platz im Garten, der genügend Platz für die Zisterne bietet. Idealerweise sollte sie in der Nähe von Regenrinnen oder einem Fallrohr positioniert sein, damit das Regenwasser leicht in die Zisterne geleitet werden kann.
  • Zisternengröße bestimmen: Überlegen Sie, wie viel Wasser Sie speichern möchten. Je nach Größe des Daches und der Niederschlagsmenge in Ihrer Region kann die Größe der Zisterne variieren. Ein Volumen von 5.000 bis 10.000 Litern ist für den normalen Haushaltsgebrauch häufig ausreichend.
  • Genehmigungen einholen: Je nach Region müssen Sie möglicherweise eine Genehmigung für den Bau einer unterirdischen Zisterne einholen. Informieren Sie sich bei Ihrer örtlichen Behörde über die Vorschriften.

2. Aushub der Baugrube

Nachdem Sie den Standort festgelegt und die Größe bestimmt haben, beginnen Sie mit dem Aushub der Grube. Hierbei sollten Sie beachten:

  • Die Grube sollte mindestens 10-20 cm breiter und tiefer sein als die geplante Zisterne, um genügend Platz für die Schalung und eine Drainageschicht zu haben.
  • Achten Sie auf die Beschaffenheit des Bodens. In stark wasserführenden Böden könnte eine zusätzliche Drainage notwendig sein, um die Zisterne vor Auftrieb durch Grundwasser zu schützen.

3. Bodenplatte gießen

Der nächste Schritt ist das Gießen der Bodenplatte:

  1. Betonschicht vorbereiten: Eine Schicht aus Schotter und Kies dient als Drainageschicht und sorgt dafür, dass der Boden unter der Zisterne stabil bleibt.
  2. Bewehrung verlegen: Legen Sie Bewehrungseisen in die Grube, um die Stabilität der Betonplatte zu erhöhen.
  3. Beton gießen: Mischen Sie den Beton und gießen Sie ihn gleichmäßig in die Grube. Achten Sie darauf, dass die Bodenplatte etwa 20-30 cm dick ist, damit sie das Gewicht des Wassers und der Zisterne tragen kann.

4. Schalung und Wände betonieren

Sobald die Bodenplatte ausgehärtet ist, können Sie die Schalung für die Wände vorbereiten:

  1. Schalung aufstellen: Errichten Sie eine stabile Schalung für die Betonwände der Zisterne. Achten Sie darauf, dass die Schalung exakt ausgerichtet ist, um gerade Wände zu erhalten.
  2. Bewehrungseisen einsetzen: Platzieren Sie vertikale Bewehrungseisen in die Schalung, um die Stabilität der Wände zu erhöhen.
  3. Beton einfüllen: Füllen Sie die Schalung mit Beton und verdichten Sie diesen sorgfältig, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Die Wände sollten eine Dicke von mindestens 15-20 cm haben.
  4. Aushärten lassen: Lassen Sie den Beton mindestens eine Woche aushärten, bevor Sie die Schalung entfernen.

5. Abdichtung der Zisterne

Um eine vollständige Wasserdichtigkeit zu gewährleisten, müssen Sie die Innenwände der Zisterne mit einer speziellen Dichtschlämme oder einem anderen wasserdichten Material beschichten. Tragen Sie die Abdichtung in mehreren Schichten auf und lassen Sie jede Schicht gut trocknen.

6. Deckel und Einbauteile montieren

Der Deckel der Zisterne ist besonders wichtig, um das Wasser vor Verschmutzungen zu schützen. Sie können einen Beton- oder Kunststoffdeckel verwenden:

  • Betondeckel: Ein massiver Betondeckel bietet eine hohe Stabilität und schützt das Wasser zuverlässig.
  • Revisionsschacht: Integrieren Sie eine Öffnung oder einen Revisionsschacht, um die Zisterne regelmäßig zu überprüfen oder zu warten.
  • Ein- und Auslaufrohre: Verbinden Sie die Zisterne mit den Fallrohren des Hauses. Installieren Sie außerdem einen Überlauf, der das überschüssige Wasser ableitet, wenn die Zisterne voll ist.

7. Zisternenpumpe und Filter installieren

Um das Wasser aus der Zisterne zu nutzen, benötigen Sie eine Zisternenpumpe. Diese wird entweder im Inneren der Zisterne oder außerhalb installiert und pumpt das Wasser zu den gewünschten Entnahmestellen.

Zusätzlich sollten Sie eine Filteranlage installieren, die das Regenwasser vor dem Eintritt in die Zisterne von grobem Schmutz und Laub befreit. Dies verlängert die Lebensdauer der Pumpe und sorgt für eine bessere Wasserqualität.

8. Verfüllung und Endarbeiten

Nachdem alle Installationen abgeschlossen sind, können Sie die Grube um die Zisterne wieder mit Erde auffüllen. Verdichten Sie die Erde gut, damit der Boden stabil bleibt. Wenn die Zisterne unter einer befahrbaren Fläche (z. B. einer Auffahrt) liegt, stellen Sie sicher, dass der Deckel den Belastungen standhält.

Wartung einer Wasserzisterne

Auch wenn eine Betonzisterne sehr robust und langlebig ist, benötigt sie eine regelmäßige Wartung, um stets sauberes Wasser zu liefern. Hier sind einige wichtige Wartungstipps:

  • Reinigung: Einmal im Jahr sollte die Zisterne gründlich gereinigt werden, um Schmutzablagerungen und Algenbildung zu verhindern.
  • Filter austauschen: Überprüfen Sie regelmäßig die Filteranlagen und ersetzen Sie sie bei Bedarf, um eine konstante Wasserqualität sicherzustellen.
  • Pumpenwartung: Die Zisternenpumpe sollte regelmäßig gewartet werden, um eine störungsfreie Funktion zu gewährleisten.

Kosten für eine Beton-Zisterne

Die Kosten für eine selbstgebaute Wasserzisterne aus Beton variieren je nach Größe, Materialien und Arbeitsaufwand. Im Vergleich zu fertigen Kunststoffzisternen ist der Bau einer Betonzisterne oft günstiger, insbesondere wenn Sie den Bau selber übernehmen. Folgende Kostenfaktoren sind zu beachten:

  • Materialkosten: Beton, Bewehrung, Dichtungsmaterial und Rohrleitungen machen den größten Teil der Kosten aus.
  • Werkzeuge: Einige Werkzeuge, wie ein Betonmischer oder Schalungselemente, müssen eventuell geliehen oder gekauft werden.
  • Arbeitsaufwand: Wenn Sie die Arbeiten nicht selbst ausführen, sollten Sie die Kosten für professionelle Bauarbeiten in Ihr Budget einplanen.

Fazit: Wasserzisterne aus Beton selber bauen

Der Bau einer Wasserzisterne aus Beton ist ein Projekt, das sich für Heimwerker mit etwas handwerklichem Geschick durchaus lohnt.

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