Putzrisse außen ausbessern: So geht’s richtig
Risse im Außenputz sind nicht nur unschön, sondern können auch langfristig zu größeren Schäden führen, da sie Feuchtigkeit in die Wände eindringen lassen können. Es ist daher wichtig, diese Putzrisse zeitnah auszubessern, um die Bausubstanz zu schützen und das Erscheinungsbild der Fassade zu erhalten. In diesem Artikel erklären wir detailliert, wie Sie Putzrisse außen professionell reparieren, welche Materialien und Werkzeuge Sie benötigen und worauf Sie achten sollten.
Warum entstehen Putzrisse?
Putzrisse können verschiedene Ursachen haben, die von der Alterung des Gebäudes bis hin zu Fehlern bei der Verarbeitung des Putzes reichen. Einige der häufigsten Ursachen sind:
- Temperaturschwankungen: Extreme Hitze oder Kälte führen zu Materialausdehnungen und -schrumpfungen, die Risse im Putz verursachen können.
- Feuchtigkeit: Eindringende Feuchtigkeit schwächt den Putz und kann zur Rissbildung führen.
- Setzungsbewegungen: Neubauten oder Gebäude auf unsicherem Untergrund können sich setzen, was ebenfalls zu Rissen führt.
- Falsche Verarbeitung: Wird der Putz nicht korrekt aufgetragen, kann es zu Schwindrissen oder Hohlräumen kommen, die im Laufe der Zeit reißen.
Arten von Putzrissen
Bevor Sie mit der Ausbesserung beginnen, sollten Sie die Art der Risse identifizieren, um die richtige Methode zur Reparatur zu wählen. Hier sind die gängigsten Arten von Putzrissen:
- Haar- oder Schwindrisse: Feine Risse, die oft durch das Trocknen des Putzes entstehen. Diese Risse sind meistens oberflächlich und stellen kein großes Problem dar.
- Strukturrisse: Deutlich größere Risse, die durch Setzungsbewegungen oder Temperaturunterschiede verursacht werden. Diese Risse können auf tiefere Probleme hinweisen.
- Risse durch Wasserschäden: Diese Risse entstehen, wenn Wasser in den Putz eingedrungen ist. Sie müssen schnell behoben werden, da sie zu weiteren Schäden führen können.
Materialien und Werkzeuge
Um Putzrisse außen auszubessern, benötigen Sie die richtigen Materialien und Werkzeuge, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen. Folgendes sollten Sie bereithalten:
Benötigte Materialien:
- Reparaturmörtel oder Putzspachtel: Je nach Größe und Tiefe des Risses wählen Sie das passende Material.
- Acryl- oder Silikonfugenmasse: Für feine Risse und Fugenabdichtungen.
- Tiefengrund: Um den Untergrund zu festigen und eine bessere Haftung zu gewährleisten.
- Putzgewebe (Armierungsgewebe): Für größere Risse, um die Stabilität zu erhöhen.
- Fassadenfarbe: Für den abschließenden Anstrich, um die Reparaturstelle zu kaschieren.
Benötigte Werkzeuge:
- Spachtel oder Maurerkelle: Zum Auftragen des Reparaturmörtels.
- Drahtbürste: Zum Reinigen der Rissstellen.
- Fugenkelle: Zum Glätten von feinen Rissen.
- Schleifpapier: Für das Glätten nach der Reparatur.
- Pinsel oder Rolle: Zum Auftragen von Tiefengrund und Farbe.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Putzrisse außen ausbessern
1. Vorbereitung der Rissstelle
Bevor Sie mit der eigentlichen Reparatur beginnen, müssen Sie den betroffenen Bereich gründlich vorbereiten. Dies umfasst:
- Reinigen des Risses: Entfernen Sie Staub, Schmutz und lose Teile aus dem Riss. Verwenden Sie dazu eine Drahtbürste oder einen Spachtel, um den Riss freizulegen.
- Aufweiten des Risses: Um den Riss besser ausfüllen zu können, sollten Sie ihn leicht aufweiten. Dies können Sie mit einem Spachtel oder einem Hammer und Meißel tun. Dabei entfernen Sie lockere Putzteile und schaffen eine größere Haftungsfläche.
- Untergrund prüfen: Falls der Untergrund feucht oder bröckelig ist, müssen Sie diesen stabilisieren. Tragen Sie dafür einen Tiefengrund auf, um die Haftung des Reparaturmörtels zu verbessern.
2. Risse füllen
Nachdem der Riss vorbereitet wurde, können Sie mit dem Auffüllen beginnen. Wählen Sie je nach Größe und Tiefe des Risses das geeignete Material:
- Feine Risse: Verwenden Sie eine Acryl- oder Silikonfugenmasse, um kleine bis mittelgroße Risse zu füllen. Tragen Sie die Masse gleichmäßig mit einer Fugenkelle oder einem Spachtel auf und glätten Sie sie.
- Größere Risse: Für größere und tiefere Risse verwenden Sie Reparaturmörtel. Tragen Sie den Mörtel schichtweise auf, um sicherzustellen, dass er gleichmäßig trocknet und keine Hohlräume entstehen.
- Verstärkung bei großen Rissen: Bei sehr großen oder tiefen Rissen ist es ratsam, ein Putzgewebe (Armierungsgewebe) in den feuchten Mörtel einzulegen, um zusätzliche Stabilität zu schaffen und das Risiko von erneuter Rissbildung zu minimieren.
3. Glätten und Trocknen lassen
Nachdem der Riss gefüllt ist, müssen Sie die Oberfläche glätten. Verwenden Sie dazu einen Spachtel oder eine Kelle und achten Sie darauf, dass der Übergang zum umgebenden Putz gleichmäßig und ohne sichtbare Kanten verläuft.
- Lassen Sie die reparierte Stelle vollständig trocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren. Die Trocknungszeit hängt von der Tiefe des Risses und der Art des verwendeten Materials ab. In der Regel beträgt die Trocknungszeit für Reparaturmörtel etwa 24 bis 48 Stunden.
4. Schleifen und Nachbearbeiten
Nach der Trocknung sollten Sie die reparierte Stelle mit feinem Schleifpapier vorsichtig glätten, um eine ebene Oberfläche zu schaffen. Achten Sie darauf, den umliegenden Putz nicht zu beschädigen.
5. Anstrich und Versiegelung
Um die reparierte Stelle zu schützen und optisch zu kaschieren, sollten Sie abschließend einen Fassadenanstrich auftragen. Achten Sie darauf, eine wetterfeste Fassadenfarbe zu verwenden, die zum Rest Ihrer Hausfassade passt.
- Tragen Sie den Anstrich gleichmäßig auf, um sichtbare Übergänge zu vermeiden.
- Bei größeren Rissen oder Schäden kann es notwendig sein, die gesamte Fassade zu streichen, um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu erhalten.
Wichtige Tipps für die Rissausbesserung
- Frühzeitige Reparatur: Je früher Sie Risse ausbessern, desto geringer ist die Gefahr von größeren Schäden durch eindringende Feuchtigkeit oder Frost.
- Witterung beachten: Arbeiten Sie bei trockenem Wetter und vermeiden Sie das Ausbessern von Rissen bei Frost oder starkem Regen, da dies den Trocknungsprozess beeinträchtigen kann.
- Geeignete Materialien wählen: Verwenden Sie immer auf die Putzart abgestimmte Materialien, um eine gute Haftung und Langlebigkeit der Reparatur zu gewährleisten.
Häufige Fehler beim Ausbessern von Putzrissen
1. Riss nicht gründlich reinigen
Wenn der Riss nicht gründlich von Schmutz, Staub und losen Putzteilen befreit wird, kann der Reparaturmörtel nicht richtig haften. Dies führt zu einer schnellen Neubildung von Rissen.
2. Ungeeignete Füllstoffe
Verwenden Sie immer den für den jeweiligen Riss und Putz geeigneten Füllstoff. Acryl oder Silikon eignen sich nur für feine Risse, während größere Schäden mit Reparaturmörtel gefüllt werden sollten.
3. Keine ausreichende Trocknungszeit
Eine zu kurze Trocknungszeit führt dazu, dass der Mörtel oder die Fugenmasse nicht vollständig aushärtet und sich Risse erneut bilden. Lassen Sie das Material immer gut durchtrocknen, bevor Sie die Stelle schleifen oder streichen.
Fazit
Das Ausbessern von Putzrissen außen ist eine wichtige Maßnahme, um die Fassade Ihres Hauses zu schützen und das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Materialien und einer sorgfältigen Arbeitsweise können Sie Risse effektiv reparieren und die Lebensdauer Ihrer Hausfassade verlängern. Achten Sie darauf, die Rissart richtig zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen
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