Sägeketten bestimmen

Sägeketten bestimmen: Eine umfassende Anleitung

Einleitung

Die richtige Wahl und Bestimmung der Sägekette ist entscheidend für die Leistung und Effizienz einer Kettensäge. Für Profis und Heimwerker gleichermaßen ist es wichtig, eine gut passende Sägekette zu verwenden, da sie die Schnittleistung und die Sicherheit bei der Arbeit beeinflusst. In diesem Artikel geben wir einen umfassenden Überblick darüber, wie man Sägeketten bestimmt, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und welche Arten von Sägeketten es gibt.

Die wichtigsten Faktoren bei der Bestimmung einer Sägekette

1. Teilung der Sägekette

Die Teilung ist einer der wichtigsten Faktoren, um die richtige Sägekette zu bestimmen. Sie beschreibt den Abstand zwischen den einzelnen Kettengliedern. Die Teilung wird gemessen, indem man den Abstand zwischen drei aufeinanderfolgenden Nieten nimmt und durch zwei teilt. Die gängigsten Teilungen sind:

• 1/4 Zoll: Für kleinere Kettensägen, vor allem bei präzisen Arbeiten.
• 3/8 Zoll (Fein): Häufig verwendet in semi-professionellen und professionellen Sägen.
• .325 Zoll: Für leichtere bis mittelschwere Kettensägen im Garten- und Landschaftsbau.
• 3/8 Zoll: Für größere, leistungsstarke Sägen, die in der Forstwirtschaft eingesetzt werden.
• .404 Zoll: Bei besonders starken Maschinen, die in der professionellen Forstwirtschaft verwendet werden.

Die Teilung gibt an, wie weit die Schneidzähne voneinander entfernt sind, was sich direkt auf die Schnittgeschwindigkeit und die Effizienz der Säge auswirkt.

2. Treibgliedstärke

Die Treibgliedstärke gibt die Dicke der Treibglieder an, die in die Schiene der Kettensäge greifen. Dieser Wert ist entscheidend, da eine zu dicke oder zu dünne Kette nicht richtig in die Schiene passt, was zu Unfällen oder Beschädigungen der Kettensäge führen kann. Die gängigen Stärken sind:

• 1,1 mm: Für sehr leichte Kettensägen und präzise Arbeiten.
• 1,3 mm: Bei leichten bis mittelschweren Sägen, häufig im Hobbybereich.
• 1,5 mm: Standard bei vielen professionellen Kettensägen.
• 1,6 mm: Für schwere Kettensägen, die im professionellen Bereich verwendet werden.

Die Treibgliedstärke ist in der Regel auf der Schiene der Kettensäge angegeben und sollte genau mit der Kette übereinstimmen.

3. Anzahl der Treibglieder

Die Anzahl der Treibglieder bestimmt die Länge der Sägekette. Diese Zahl ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Kette genau auf die Schiene der Kettensäge passt. Eine zu kurze oder zu lange Kette führt dazu, dass die Kettensäge nicht effizient arbeitet oder gefährlich wird.

Um die Anzahl der Treibglieder zu bestimmen, muss die alte Kette abgezählt oder die Schiene der Säge gemessen werden. Diese Zahl variiert je nach Hersteller und Modell der Kettensäge.

4. Schienengröße

Die Schienengröße einer Kettensäge gibt die maximale Länge der Kette an, die verwendet werden kann. Es ist wichtig, die Schienengröße der Säge zu kennen, um sicherzustellen, dass die Kette optimal passt. Die Länge der Schiene wird in Zoll angegeben, und die gängigen Größen sind:

• 12 Zoll (30 cm): Für leichte und kompakte Kettensägen, oft im Hobbybereich.
• 14-16 Zoll (35-40 cm): Für mittelgroße Kettensägen, häufig im Gartenbau.
• 18-20 Zoll (45-50 cm): Bei leistungsstarken Kettensägen, die für anspruchsvollere Aufgaben verwendet werden.
• 24 Zoll und mehr: Bei professionellen Kettensägen, die in der Forstwirtschaft eingesetzt werden.

Die Schienengröße beeinflusst nicht nur die Länge der Sägekette, sondern auch die Schnittlänge der Kettensäge.

Arten von Sägeketten

Es gibt verschiedene Arten von Sägeketten, die je nach Einsatzzweck und Holzart ausgewählt werden sollten. Die Wahl der richtigen Kette hat einen direkten Einfluss auf die Schnittqualität und die Effizienz der Kettensäge.

1. Vollmeißelkette

Die Vollmeißelkette hat rechteckige Schneidezähne, die für eine besonders hohe Schneidleistung sorgen. Sie wird oft in der professionellen Forstwirtschaft verwendet, da sie sehr effizient in weichen und mittelharten Hölzern arbeitet. Allerdings erfordert diese Kette eine sorgfältige Wartung, da sie empfindlich auf Verschmutzungen und Beschädigungen reagiert.

2. Halbmeißelkette

Die Halbmeißelkette hat abgerundete Schneidezähne und ist weniger anfällig für Verschmutzungen und Beschädigungen. Sie eignet sich besonders gut für Hartholz und schmutziges oder gefrorenes Holz. Diese Kette ist langlebiger als die Vollmeißelkette und erfordert weniger häufiges Schärfen, weshalb sie auch von vielen Heimwerkern bevorzugt wird.

3. Rückschlagsarme Kette

Diese Ketten sind speziell entwickelt worden, um das Risiko von Rückschlägen zu minimieren. Rückschläge treten auf, wenn die Spitze der Kettensäge auf ein Hindernis trifft und die Säge nach oben schleudert. Rückschlagsarme Ketten sind daher besonders für Einsteiger und für Arbeiten in beengten Umgebungen zu empfehlen.

4. Tiefreißkette

Die Tiefreißkette ist speziell für das Schneiden von tiefen Kerben und die Fällung von Bäumen entwickelt worden. Sie hat größere Zahnlücken, die es ermöglichen, schnell große Mengen an Holz zu entfernen. Diese Kette wird vor allem in der Forstwirtschaft und bei professionellen Baumschnittarbeiten eingesetzt.

Die Wahl der richtigen Sägekette

Die Auswahl der richtigen Sägekette hängt stark vom Einsatzzweck, der Art der Kettensäge und dem zu schneidenden Material ab. Hier einige Überlegungen, die bei der Wahl der richtigen Kette helfen:

• Welches Holz wird geschnitten? Hartholz erfordert eine robustere Kette, während für weiches Holz eine Vollmeißelkette effizienter sein kann.
• Wie oft wird die Kette verwendet? Für den gelegentlichen Einsatz kann eine wartungsarme Halbmeißelkette ideal sein, während bei häufigem professionellen Gebrauch eine Vollmeißelkette besser geeignet ist.
• Wie erfahren ist der Benutzer? Rückschlagsarme Ketten bieten zusätzlichen Schutz für weniger erfahrene Benutzer.
• Welche Leistung hat die Kettensäge? Die Kette muss zur Leistung der Säge passen, um optimal zu funktionieren.

Wartung und Pflege der Sägekette

Eine gut gepflegte Sägekette ist entscheidend für die Sicherheit und Effizienz der Arbeit mit der Kettensäge. Hier sind einige Tipps zur Wartung:

1. Regelmäßiges Schärfen

Die Kette sollte regelmäßig geschärft werden, um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten und die Belastung der Säge zu reduzieren. Dazu kann eine Feile oder ein Kettenschärfgerät verwendet werden. Es ist wichtig, den richtigen Winkel und die passende Tiefe beim Schärfen einzuhalten, um die Lebensdauer der Kette zu maximieren.

2. Ölen der Kette

Ein ausreichender Ölfluss ist entscheidend, um die Reibung zu reduzieren und die Lebensdauer der Kette zu verlängern. Verwenden Sie immer das vom Hersteller empfohlene Kettenöl und achten Sie darauf, dass der Öltank der Kettensäge regelmäßig nachgefüllt wird.

3. Überprüfung der Spannung

Die Kettenspannung sollte regelmäßig überprüft werden. Eine zu lockere Kette kann von der Schiene abspringen, während eine zu straffe Kette zu schnellerem Verschleiß führt. Die Kette sollte so gespannt sein, dass sie fest an der Schiene anliegt, sich aber noch leicht von Hand bewegen lässt.

4. Reinigung nach Gebrauch

Nach jedem Gebrauch sollte die Sägekette von Schmutz, Harz und Sägespänen befreit werden. Eine saubere Kette schneidet besser und verschleißt langsamer.

Fazit

Das Bestimmen einer Sägekette ist ein essenzieller Schritt, um eine optimale Schnittleistung und Sicherheit bei der Arbeit zu gewährleisten. Durch die Berücksichtigung der Teilung, Treibgliedstärke und Anzahl der Treibglieder sowie die Wahl der richtigen Kettenart können Sie sicherstellen, dass Ihre Kettensäge stets effizient arbeitet. Mit der richtigen Pflege und Wartung bleibt Ihre Sägekette lange einsatzbereit und bietet zuverlässige Leistung.